Die Graphic Novel In Mind, Räume der Erinnerung, befasst sich mit der Reise von Syrien nach Österreich.

Der Leser wird poetisch von Räumen und Orten durch die Geschichte geleitet, welche unter anderem die Form von langen und verbindenden Wegen, zu überquerenden, gefährlichen Bereichen wie dem Wasser oder mysteriösen Orten aufweisen.

Elemente, wie man sie auch im Städtebau findet, spielen eine große Rolle in der Zusammenfügung der Geschichte. Wege, Bereiche, Grenzen, Merkzeichen, Knoten- und Brennpunkte bilden eine synergetische Kette raumschaffender Ereignisse.

Weiters definieren sich Orte in Heterotopien, laut Michel Foucault, sogenannte Gegenräume, die die Syntax zerstören. Einfach gesagt, sind Heterotopien, Räume für Menschen, die sich in Hinblick auf die Norm abweichend verhalten, sogenannte Außenseiter der Gesellschaft. Um dieses Wort mit der Utopie zu vergleichen, welche sich an einem Nicht-Ort des Raumes entfaltet, entfaltet sich die Heterotopie an einem Nicht-Ort der Sprache.

Ein Nicht-Ort ist das Gegenteil einer Utopie und der Heterotopie sehr ähnlich. Um Marc Augé zu zitieren: „So können wir die Realitäten des Transits den Realitäten der festen Wohnung entgegensetzen. Wo ist die Person zu Hause? Die Person ist dort zu Hause, wo sie sich in der Rhetorik der Menschen auskennt, mit denen sie das Leben teilt. Das rhetorische Land einer Person endet dort, wo ihre Gesprächspartner die Gründe, die sie für ihr Tun und Lassen angibt oder die Klagen, die sie vorbringt, und die Bewunderung, die sie äußert, nicht mehr verstehen.“

Die durch Interviews mit geflüchteten Syrern inspirierte Erzählung zeigt also eine Vorstellung von Orten und Räumen, wie wir sie nicht kennen. Grenzen sind Barrieren oder verbindende Nähte, Wälder sind Bereiche, welche von innen einen stets individuellen Charakter aufweisen und von außen als Referenz dienen können und Boote die gefährliche Verbindung  zwischen zwei verschiedenen Gebieten, welche sich voneinander isolieren wollen.

Architektur spielt in unserer Wahrnehmung eine große Rolle. Diese konstruierte Karte soll raumschaffende Handlungen und Ereignisse darstellen. Wir nehmen unsere Umgebung aufgrund von Geschehnissen wahr und formen so ein ganz eigenes Bild unserer Umwelt.